Für manche Menschen sind die Predigten in den Hauptgottesdiensten zu lang. Da passt es, wenn es in Zukunft auch kurze Gottesdienste ohne Predigt geben wird!
Der tiefere Sinn: In vielen Kirchengebäuden in unserer Landeskirche gibt es nur noch selten Gottesdienste – einmal im Monat oder fast gar nicht mehr außer an Weihnachten und zu Jubiläen. Die Menschen in den Orten lieben aber ihre Kirche und wollen auf keinen Fall, dass ihre Kirche verwaist. Die Russen sagen zuweilen: „Diese Kirche arbeitet nicht mehr”.
Wir im Oberharz werden in Zukunft nur noch wenige Pastoren haben, dazu gibt es Lektor*innen und Prädikant*innen, die in einem Rhythmus, der von der Größe der jeweiligen Kirchengemeinde in der Regel von außerhalb in unsere Bergstädte und Ortschaften kommen.
Die Kleinen Gottesdienste schaffen darüber hinaus Kontinuität. Sie werden von Ehrenamtlichen im jeweiligen Ort verantwortet: Ein Lied, ein Psalm, ein Text aus der Bibel, dazu vielleicht eine kleine Geschichte oder Meditation aus einem Andachtsbucht, ein Gebet mir Vaterunser und Segensworte. Vielleicht gibt es jemanden in der Gemeinde, der ein Instrument spielt – Flöte, Trompete, Gitarre, Akkordeon. Oder man spielt digital moderne oder traditionelle Kirchenmusik ein. In manchen Gemeinden gibt es sogar am Ende der Kleinen Gottesdienste etwas zu trinken oder sogar einen kleinen Imbiss. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Diese Andachten können sonntags angesetzt werden oder auch in der Woche, vielleicht nachmittags oder abends.
Wir wissen ja nicht, was uns die Zukunft noch bringen wird. Es geht darum, dass unsere Kirchen nicht zum Museum werden, sondern dass wir das zuweilen winzige Feuer unseres Glaubens miteinander hüten, indem wir auf einfache Weise zusammen beten, gute Worte Gottes aus der Bibel auf uns wirken lassen und uns als Gemeinschaft der Glaubenden erleben.
Gesucht sind Ehrenamtliche aus allen Generationen, die sich treffen und gemeinsam überlegen, wo und wann und auf welche Weise so ein „Kleiner Gottesdienst” bei uns gestaltet werden kann.
Bitte haben Sie den Mut und melden Sie sich:
In Bad Grund bei Frau Schubert im Gemeindebüro, in Wildemann bei Frau Bartels im Gemeindebüro sowie bei Frau Hemschemeier.